Meine ganze Zuflucht nehme ich bei dem Allmächtigen GOTT vor dem Üblen und Bösen.
Im Namen Gottes, des Allerbarmers und jedem Gnädigen.
Gepriesen sei Gott, der Herr der Welten!
Und der Segen Gottes sei auf all Seinen vorzüglichen Dienern und deren Gefährten!



WORAN GLAUBST DU? - WAS HOFFST DU?

ASHHADDU AN LA ILAHA ILLALLAH wa
ASHHADDU ANNA MUHAMMAD RASULULLAH

Ich bekenne und bezeuge daß es keinen Gott gibt - ausser DEM GOTT (ALLAH)

Dieses ist der erste und zentrale der 5 Glaubenssätze im ISLAM.

und ich bezeuge daß Muhammad der Gesandte Gottes ist.

Der MUSLIM - ein Mensch der sich seine eigene Geschöpflichkeit bewußt gemacht hat und sich dem Vorhandensein Gottes bewußt ist - sucht mit ganzer Hingabe seiner Bestimmung als Diener Gottes gerecht zu werden.

Es ist daher sein ständiges Bemühen, sich der Präsenz Gottes zu erinnern und sein Verhalten danach auszurichten. Je mehr er sich GOTTES erinnert, umso mehr lernt er GOTT kennen  - und -
Gott zu KENNEN, bedeutet Gott zu LIEBEN und dies bedeutet, Gott bewußt zu dienen und sich freiwillig einzureihen in die allumfassende Ordnung Gottes.

Muhammad, der Gesandte Gottes erklärte auf die Frage was GLAUBE sei:
 

o Daß du glaubst an den Einen, Einzigen Gott,

o an Seine himmlischen Boten,

o an Seine geoffenbarten Bücher,

o an Seine menschlichen Gesandten,

o an den letzten Tag und an die Bestimmung Gottes von Gut und Böse.


Gott : Der Islam beharrt auf der reinsten Form des Monotheismus. Es gibt nur EINEN EINZIGEN GOTT. Er ist unteilbar und hat niemanden neben sich. Er ist unvergleichlich und nichts ist Ihm auch nur ähnlich. Er ist der Erste, der Letzte, der Offenkundige, der Verborgene, der Ewige, der Allmächtige, der Allwissende, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, der Gerechte, der Barmherzige, der Gnädige, ein Liebender, der Freund, der Erhabene, der Preiswürdige, der Vollkommene, die Wahrheit.

Da Ihm nichts auch nur ähnlich ist, wie kann des Gedanken Pfeil Ihn je treffen, wie kann der Vorstellung Seil Ihn je umfangen?

Einer der Alten pflegte in etwa zu sagen:

... "zu" vereint sich nicht mit Ihm, "in" beinhaltet Ihn nicht, "wann" bemißt Ihn nicht, "über" überschattet ihn nicht, "unter" stützt Ihn nicht, "mit" bedrängt Ihn nicht, "vorne" begrenzt Ihn nicht, "gegenüber" sieht Ihm nicht ins Gesicht, "ist" bringt Ihn nicht ins Sein, "ist nicht" entzieht Ihm nicht Sein Sein" .... "Sein Sein ging dem Nichtsein voraus".

Der arabische Name für diesen EINEN und EINZIGEN Gott "ohnegleichen" lautet ALLAH. Ein Name, dessen sich auch arabisch sprechenden Christen in ihrer Liturgie bedienen.

Er ist jener, welcher den rechten Weg führt und in die Irre gehen läßt, den Menschen lehrt, was dieser nicht gewußt und nach Seinem Willen den Menschen gemäß seiner Taten Seinen Lohn zuspricht. Er ist der Vergebende und jederzeit bereit jenem zu verzeihen, welcher sich aufrichtig Ihm zuwendet.

Im erhabenen Qur'an lehrt Gott die Menschen, die Muslime den rechten Glauben:
 
 

"Sprecht: Wir glauben an Gott und was zu uns herabgesandt worden, und was herabgesandt ward, Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und seinen Kindern, und was gegeben ward allen anderen Propheten von ihrem Herrn. Wir machen keine Unterschied zwischen Ihnen; und Ihm ergeben wir uns." (2/ 137)


 



* Ich glaube:

Muhammad - der Friede und Segen Gottes mit ihm und den seinen, war der ergebene Gesandte und Diener Gottes und von Gott erwählt, dessen Rechtleitung, Seine Offenbarung zu empfangen und den Menschen zu verkünden. Weder sprach er aus eigenem Antrieb noch hat er jene Schrift erfunden. Als Sprachrohr für den Willen Gottes war er Vorbild und Beispiel für die Menschen, welche es nach ihrem Daseinsgrund, nach ihrem Schöpfer verlangte. Für jene Menschen, welche ihren Stolz überwinden konnten, sich vor jenem Erhabenen zu beugen, der doch dem Blick der Augen verborgen ist - und welcher allemal alles weiß und kennt. Wir glauben an die Reinheit des Propheten Gottes Muhammad, der nichts für sich selbst verlangte - sondern sein Leben einzig und allein dem Gehorsam Gottes widmete und den Menschen getreuer Führer aus der Unsicherheit, Unwissenheit und Ignoranz war.

* Ich glaube an die HIMMLISCHE BOTEN:

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden sie ENGEL genannt. Da Gott gewissermaßen außerhalb der direkten menschlichen Wahrnehmbarkeit ist, sind Medien für die Überbringung der göttlichen Botschaft erforderlich. Für den Moslem sind die Engel die gehorsamen Diener Allahs, irdischer Abhängigkeiten entbunden und die Überbringer der göttlichen Offenbarungen. (Traum, Intuition Suggestion (ilqa), göttliche Eingebung (ilham)). Der höchste Grad der Kommunikation zwischen Mensch und Schöpfer heißt (wahy) Offenbarung. Dschibril (Macht Gottes) oder Ruh al amin (vertrauenswürdiger Geist) als ranghöchster himmlischer Bote war der Überbringer der göttlichen Offenbarung an den menschlichen Gesandten Muhammad.

* Ich glaube an die GEOFFENBARTEN SCHRIFTEN:

Diese sind die jeweils zusammengefaßten Offenbarungen an die verschiedensten Gesandten.

Im Qur'an sind die Tafeln des Moses, die Psalter des David, die Rollen des Abraham und das Evangelium des Jesus, dem Sohn der Maria (Isa ben Mariyam) - der Friede und Segen Gottes auf ihnen allen - als solche Offenbarungen erwähnt. Dem Gesandten Gottes, Muhammad, wurde der QUR'AN offenbart. Der Qur'an, das Wort bedeutet Rezitation, Lesung, wurde im Laufe von ca. 23 Jahren in arabischer Sprache offenbart, ist in 114 Kapitel (Suren), welche wiederum in kurze Abschnitte, genannt Ayat (Verse) unterteilt sind, gegliedert. Als der Prophet Muhammad (s) im Jahre 632 verstarb, lag auch der Qur'an in
Wortlaut, Anordnung und Niederschrift abgeschlossen vor. Sogar nichmuslimische wissenschafter müssen bestätigen, dass der Qur'an in seiner ursprüngl. Form, unverändert erhalten ist. Diese ursprüngliche Fassung ist bis heute erhalten ("Vokal-inspiriert") . Es muß betont werden, daß Muhammad weder der Verfasser noch der Kompilator des Qur'an ist, sondern einzig und alleine der gehorsame Übermittler der göttlichen Botschaft. Daher ist der Anhänger des Islam nicht zuerst Mohammedaner, da Muhammad eben kein Religionsstifter ist, sondern Moslem. Der Qur'an wendet sich inhaltlich an die gesamte Menschheit, ohne Unterschied von Rassen oder Nationalitäten, noch Zeitalter, mit der Botschaft zur physischen und geistigen Rechtleitung des Einzelnen, wie der Gemeinschaft. In der Hauptsache strebt der Qur'an danach, die Persönlichkeit des Einzelnen zu entwickeln. Jedes Wesen soll seinem Schöpfer persönlich gegenüber verantwortlich sein.

*Ich glaube an die BOTEN GOTTES (PROPHETEN):

Der Islam kennt den Begriff Nabiyy (Pl. Anbiyya.; ein von Gott Auserwählter unter den Menschen, der als folgsames Beispiel der göttlichen Rechtleitung unter seinem Volk zu wirken beauftragt ist). Der Qur'an spricht von einer großen Zahl solcher Anbiyya. Der Begriff Rasul bezeichnet jene auserwählten unter den Anbiyya, welche den Menschen Gottes Rechtleitung durch gesetzgebende Offenbarung verkünden. Alle Propheten hatten bezüglich der Grundwahrheiten, wie der Einheit Gottes, des Verbotes des Bösen und Gebotes des Guten, die gleiche Botschaft zu überbringen. Die Vorschriften das soziale Verhalten betreffend, konnte sich jedoch je nach dem sozialen Entwicklungsstand eines Volkes verändern. Der Qur'an erwähnt 25 Propheten namentlich: u.a. Adam, Seth, Noah, Abraham, Jakob, David, Moses, Jesus. Mit Muhammad, dem Siegel der Propheten hat die Religion im klassischen Sinne ihr Ende gefunden. Die Religion beschränkt sich nun nicht mehr ausschließlich auf einen Gottesdienst, sondern wendet sich direkt an die mündig gewordene Menschheit, die ihre Eigenverantwortlichkeit gegenüber Gott, ohne zwischengeschaltete Priesterschaft wahrnehmen soll. So wie die fast "göttliche" Seele und der weltliche Körper eine Einheit bilden, hat die religiöse Betreuung den ganzen Menschen zu beanspruchen und daher ist auch das gesamte weltliche Leben von religiösen Richtlinien durchdrungen. Die einstige Hierarchie der Priesterschaft hatte der Hierarchie des Besseren zu weichen.

*Ich glaube an die LETZTEN DINGE (JÜNGSTES GERICHT)

Der Mensch wird nach seinem Tode wiedererweckt und gemäß seinen Handlungen von Gott gerichtet werden. Paradies und Hölle werden auch als bildliche Begriffe verstanden, um einen Zustand, welcher letztlich jenseits unseres Begriffsvermögens liegt einigermaßen erfassen zu können. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß das höchste Glück in der Anschauung Gottes gefunden wird. Wer einmal das Paradies erlangt hat, wird ewig darin verweilen. Über die Frage, ob das Verweilen in der Hölle für die Glaubensverweigerer ebenfalls von ewiger Dauer ist, gibt es unter den muslimischen Gelehrten verschieden begründete Auffassungen. Die Mehrheit ist der Meinung, daß Gott alle Sünden, außer die Mitgötterei, welche Er mit ewiger Verdammnis bestraft, verzeihen wird (4/48,116), andere Gelehrte meinen, daß selbst die Strafe für die Glaubensverweigerung durch Gottes unendliche Gnade einst beendet werden könne (39/35; 11/107).

*Ich glaube an GOTTES BESTIMMUNG VON GUT UND BÖSE:
und daß Gott es ist, der einzig die Autorität besitzt Gutes und Böses zu bestimmen.

Zwei Lehrsätze stehen sich hier gegenüber:

a. Die Lehre des menschlichen freien Willens und
b. Die Lehre der Vorbestimmung

Dem Moslem ist der Glaube an beide Lehrsätze vorgeschrieben, auch um ihm durch die Beschäftigung mit diesen, die nicht auszuschöpfende weitreichende Bedeutung beider vor Augen zu führen. Gleichzeitig wird ihm empfohlen, sich mit dieser Frage nicht zu belasten, da die Diskussion darüber unentschieden bleiben wird. Dieser Glaube endet nicht, wie allgemein angenommen wird in Fatalismus, sondern bringt dem Gläubigen größte Beweglichkeit. Er zwingt ihn zur Bemühung einerseits und andererseits schenkt er ihm Kraft im Unglück, um standhaft zu sein.

Dies ist es woran ich glaube und
ich hoffe,
daß der Allmächtige, Gütige, Gerechte und Verzeihende Gott mein Streben annimmt und mich einschreibt unter jene, die Ihm Nahe sind und welchen Er Nahe ist.

Amin
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.
Hanel, 11.12.1999
Vortrag am 20.01.2000. Theologische Hochschule Linz